VERANSTALTUNGEN

In den letzten Jahren habe ich eine Vielzahl an Konferenzen & Tagungen geplant und organisiert, die sich sowohl aus wissenschaftlicher als auch aus zivilgesellschaftlicher Perspektive mit (Möglichkeiten und Verhinderungen) radikaler Demokratie befasst haben.

in Kooperation mit:

mit medico international, dem Institut für Sozialforschung, dem Offenen Haus der Kulturen, dem Forschungszentrum Normative Ordnungen, der Forschungsinitiative ConTrust, dem Forschungskolleg Humanwissenschaften, Brot für die Welt, World Design Capital 2026, der Frankfurter Rundschau, der Frankfurter Buchmesse, der Stadt Frankfurt, der Goethe-Universität Frankfurt, dem Leibniz-Institut für Friedens- und Konfliktforschung, der Evangelischen Akademie Frankfurt, dem Künstler*innenhaus Mousonturm, der Otto-Brenner-Stiftung, dem Schauspiel Frankfurt, der Bildungsstätte Anne Frank, der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, dem historischen Museum Frankfurt uvm.

und Beteiligung von:

Anne Eusterschulte, Börries Nehe, Bruna della Torre, Daniel Hartley, Daniel Loick, Daniel Mullis, Felix Kosok, Francesca Raimondi, Ilyas Saliba, Isabel Feichtner, Jason Frank, Johannes Völz, John Steinmark, Hanna Pfeifer, Jennie Tozzini, Katharina Hoppe, Katrin Trüstedt, Martin Jay, Martin Saar, Morten Paul, Meron Mendel, Nathan Taylor, Nicole Deitelhoff, Omri Boehm, Patchen Markell, Pablo de Marinis, Rainer Forst, Raul Zelik, Sarah Speck, Silke Pfeiffer, Silke van Dyk, Sophie Loidolt, Stephan Lessenich, Susan Buck-Morss, Tatjana Söding, Tilo Wesche, Thomas Gebauer, Vivian Kube, uvm.


DEMOKRATIE UND AUTORITARISMUS

Autoritäre Kräfte sind weltweit auf dem Vormarsch. Ob als (Kultur)Kampf gegen progressive Werte (Stichwort: „Cancel Culture“ oder „Political Correctness“), als reaktionäre Politik gegenüber ökologischen Notwendigkeiten oder in Form wirtschaftspolitischer Programmatik, dieser neue Autoritarismus ist vielseitig und global vernetzt. Er schöpft aus alten Ressourcen und weist dennoch eine spezifische Eigenheit auf. Dieser Gegenwärtigkeit möchten wir uns auf dem Symposium widmen. So wichtig es ist, sich klar gegen rechtsextreme Pläne zu positionieren, so notwendig ist die Analyse der Treiber des Autoritarismus. Was macht Menschen anfällig für rechtsextreme Ideen? Warum verfangen die Politikangebote von Autokrat:innen? Welche Rolle spielen dabei die subjektiven Empfindungen der Menschen, welche die objektive soziale Lage? In den Räumen des Offenen Haus der Kulturen in der Mertonstraße 26-28 wurde sich an zwei Tagen den gegenwärtigen autoritären Verhältnissen gewidmet. Neben Podiumsdiskussionen und Vorträgen, die der Frage nachgingen, was das “Neue” an den aktuellen autoritären Bewegungen und Kräften ist, waren auch verschiedene thematische Workshops (Lateinamerika, Repression gegen Klimaaktivist:innen und die Bedrohung der Wissenschaftsfreiheit) Teil des Programms. 


DIE ÄSTHETIK DEMOKRATISCHER LEBENSFORMEN

Since its birth at the end of the 18th century, modern democracy has proved to be more than a system of government: forms of governance and ways of living dovetail as to formulate its structural complexity. Already in classical antiquity, politicians and thinkers observed the profound influence of the self-governing collective in shaping individual sensibilities; the modern democratic mechanism of representation increases and foregrounds such structural complexity, seeing the self-actualization of the demos and selection of political representatives via aesthetic media and strategies. Indeed, the aesthetic dimensions reveal modern democracies to be life-forms. That is, democracies reach deep into the fabric of life, cultivating certain modes of conduct, forms of communication, artistic practices, individual as well as collective forms of experience – all of which intertwine and shape the lives of those involved.
 
The international graduate conference The Aesthetics of Democratic Life-Forms thus seeks to understand aesthetics not as a disparate, hostile sphere in relation to democracy – an assumption which posits the aestheticization of politics to be inherently anti-democratic –, nor as a structurally analogous foil for democratic politics. Rather, this conference hopes to shed light on how aesthetic practices and phenomena provide insight into democratic life-forms, as well as how political practices and discussions implicate modes of conduct whose aesthetic dimensions lend themselves to productive analysis.

The conference took place from September 21–23, 2023 at Goethe-University Frankfurt.


DEMOKRATIE UND EIGENTUM

Allerorts lässt sich eine Aushöhlung liberaler Demokratie zugunsten einer privatrechtlich verfassten globalen Ökonomie beobachten. Zugleich zeigen sich weltweit Alternativen, die die Wiederbelebung von Demokratie an Konzeptionen nachhaltigen Gemeineigentums knüpfen. Diese zu Wort kommen zu lassen, war das Ziel eines zweitägigen Symposiums am 21. und 22. April 2023. Die vom Offenen Haus der Kulturen, der Stiftung medico international, dem Institut für Sozialforschung und mehr als wählen e.V. im Rahmen des Netzwerks Paulskirche organisierte Veranstaltung setzte sich zum Ziel, sowohl aktuelle Theoriebildungen als auch interventionistische Bestrebungen zu verhandeln. Am Freitagabend wurde auf dem ehemaligen Uni-Campus Bockenheim theoretische Grundsatzfragen, die Genese der Begriffe Eigentum und Demokratie, aber auch deren Verwobenheiten mit race, gender oder nature thematisiert. Der Samstag stand ganz im Zeichen kollektiver Praxis. In verschiedenen Workshops und Austauschformaten sprechen Initiativen und Organisationen aus dem deutschsprachigen Raum, die alternative Formen der Vergesellschaftung praktizieren, über ihre Arbeit.


FRANKFURTER TAGE DER DEMOKRATIE

Demokratie lässt sich nicht auf eine „Staatsaffäre“ oder eine Regierungsweise reduzieren, sondern stellt etwas dar, das vor Ort und im Alltag der Menschen verankert ist, dort praktiziert und erfahren wird. Die Rede von der „Demokratie als Lebensform“ versucht das zum Ausdruck zu bringen. Demokratie ist so betrachtet etwas, das unmittelbar an uns heranreicht, unsere Leben gestaltet und diese formt. Gleichzeitig aber auch etwas das selbst „lebt“– also: unabgeschlossen, dynamisch sowie sorgebedürftig ist. Sie zeigt sich da besonders stark, wo Selbstorganisation im konkreten Leben auf gesellschaftliche Strukturen trifft, die für die Bereitstellung finanzieller und anderer Ressourcen sowie für gesellschaftliche Anerkennung, Diskursräume, konkrete Begegnungen etc. sorgen. Die globalisierte Wirklichkeit stellt dieses Zusammenspiel von Selbstorganisation und Ermöglichung vor neue Herausforderungen. Zunehmend werden globale Ermöglichungsstrukturen notwendig, die von transnationalen Übereinkünften und Institutionen getragen werden, geleitet von einem demokratischen Kosmopolitismus.
Anlässlich des 175-jährigen Jubiläums der Paulskirche haben wir uns zum Ziel gesetzt, die Entstehungsgeschichte der „deutschen Demokratie“ zu reflektieren und die Vorstellung einer Demokratie als Lebensform in den Fokus zu rücken. Entstanden ist das Netzwerk Paulskirche und die Frankfurter Tage der Demokratie mit verschiedensten demokratischen Projekten und Interventionen. Die Aktivitäten des Netzwerks erstreckten sich prozesshaft über zwei Jahre: von der ersten Veranstaltung im Herbst 2022 über das Jubiläumsdatum im Mai 2023 bis hin zur Etablierung und dauerhaften Fortführung bestimmter Formate im Jahr 2024.


DEMOKRATIEKONVENT

Der Demokratiekonvent ist ein zufällig ausgeloster Bürger*innenrat, den wir mit mehr als wählen e.V. erstmalig 2019 in Frankfurt am Main organisiert haben, um die kommunale Beteiligungsstrukturen zu verändern. Unser Ziel bestand darin, insbesondere marginalisierte bzw. unterrepräsentierte Gruppen mit in den politischen Gestaltungsprozess einzubeziehen. Von den 60 Teilnehmenden wurden deswegen 2/3 zufällig ausgelost und 1/3 durch aufsuchende Beteiligung angesprochen. Unser Name war dabei Programm, insofern wir Demokratie als eine Lebensform verstanden haben, die mehr ist als nur zu wählen. Demokratie so unsere Überzeugung zieht sich durch alle Lebensbereiche, sie formt ihre Subjekte unentwegt. Mit dem Demokratiekonvent wollten wir Menschen für Politik begeistern und Zugänge zur Politik schaffen. Dafür setzen wir auf Austausch und konstruktiven Streit zwischen Bürger:innen, aber auch zwischen Politik und Zivilgesellschaft. 

Unterstützt wurde der Demokratiekonvent von einem breiten Bündnis an Stiftungen, Hochschulen sowie zivilgesellschaftlichen Organisationen aus Sport, Kunst & Kultur.


DEMOKRATIEWAGEN

Der DemokratieWagen ist ein 20 Meter langer Gelenkbus, den der Verein mehr als wählen e.V. gemeinsam mit Künstler*innen des interdisziplinären Ausstellungsprojekts Making Crises Visible zu einem mobilen Erfahrungsraum für Demokratie umgestaltet hat. Er steht verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteur:innen zur Verfügung, die sich mit ihren Formaten für Demokratie und Beteiligung engagieren. Die Idee dahinter: Der Bus kommt zu den Bürgerinnen und Bürgern vor Ort in ihre Stadtteile. Er bricht mit dem herkömmlichen Verständnis, dass Demokratie nur an ausgewählten und „altehrwürdigen” Orten stattfinden kann. Der DemokratieWagen soll zeigen: Demokratie passiert überall. Egal wo man wohnt. Entstanden ist die Idee aus dem ersten Frankfurter Demokratiekonvent.

Vorgestellt wurde der Bus am 21.10.2021. Dazu fand am Abend in der Paulskirche ein Podiumsgespräch unter dem Titel „Demokratie und Krise?“ statt, das den Blick auf die Herausforderungen der Demokratie im 21. Jahrhundert richtete. Zwei Hauptfragen der Diskussion lauteten: Wie könnte eine Gesellschaft aussehen, in der Demokratie als grundsätzlich prozessual und veränderungsbedürftig verstanden wird: als unabgeschlossenes Projekt, das immer wieder erweitert und vertieft werden muss? Und wie kann eine solche Demokratie (besser) mit den vielfältigen, multiplen „Krisen“ umgehen, die aktuell zu beobachten sind? Dazu diskutierten nach einem Grußwort von Stadtrat Mike Josef (Dezernat Planen und Wohnen) und einer key note von Dominik Herold (mehr als wählen e.V.) Prof. Dr. Rainer Forst (FGZ, Goethe-Universität), Stadträtin Sylvia Weber (Dezernat Integration und Bildung), Mirrianne Mahn (Initiative Schwarze Menschen Deutschland) und Katharina Liesenberg (mehr als wählen e.V.).